Hygienemaßnahmen gegen RHD / VHS und Myxomatose bei Kaninchen

Hygienemaßnahmen zur Prävention einer Infektion mit dem RHD/VHS- oder Myxomatosevirus bei Kaninchen

Die wilden Kaninchen in den Niederlanden haben derzeit schwer zu kämpfen. Während zuvor hauptsächlich Myxomatose und das klassische VHS1-Virus für eine hohe Sterblichkeitsrate unter Kaninchen sorgten, ist in den letzten Jahren eine neue Variante hinzugekommen, die ein immer größer werdendes Risiko für die Gesundheit der Kaninchen darstellt. Dieses Virus (VHS2) führte 2015 zu einer landesweiten Sterblichkeit bei Kaninchen. Bis heute bleiben diese Viren eine große Bedrohung sowohl für wilde als auch für gehaltene Kaninchen. Die Vermeidung von Infektionen bei Ihrem Kaninchen ist daher von großer Bedeutung, um die Gesundheit Ihres Kaninchens zu schützen und weitere Infektionen zu verhindern.

Virales hämorrhagisches Syndrom

Das virale hämorrhagische Syndrom (VHS), auch bekannt als VHD (Viral Haemorrhagic Disease) und RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease), ist eine durch ein Calicivirus verursachte Kaninchenkrankheit. Es handelt sich um eine äußerst ansteckende Krankheit mit einem schnellen und sehr schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Nach einer Infektion mit dem Virus breitet es sich schnell im gesamten Körper aus, und das Kaninchen erkrankt innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach der Infektion.

Das VHS-Virus hat zwei Varianten, das klassische VHS1-Virus und eine Mutation dieses Virus namens VHS Typ 2. Die beiden Varianten sind in Bezug auf die Symptome gleich. Ein infiziertes Kaninchen kann manchmal (akute) Atemnot und Fieber zeigen. Es können auch sowohl innere als auch äußere Blutungen auftreten. Bei VHS2 kann es bei Kaninchen, die die akute Phase überleben, zu einem chronischeren Krankheitsbild kommen, bei dem Gewichtsverlust, allgemeines Unwohlsein und Gelbsucht die wichtigsten Symptome sind.

Dies ist jedoch oft nicht der Fall, und das Kaninchen stirbt ohne vorherige Anzeichen. Bei VHS2 kann im Gegensatz zu VHS1, wo die Sterblichkeitsrate bei etwa 80% liegt, die Sterblichkeitsrate oft niedriger sein (5-70%). Der Krankheitsverlauf von VHS2 verläuft langsamer als bei VHS1. Die Kaninchen können manchmal erst nach 3-5 Tagen sterben, anstatt in 1-2 Tagen wie bei VHS1. Es gibt keine Heilung gegen das VHS-Virus.

Myxomatose

Myxomatose ist eine schwere, oft tödliche Krankheit bei Kaninchen. Sie wird durch ein mit den Pockenviren verwandtes Virus verursacht. Ein von Myxomatose betroffenes Kaninchen zeigt Schwellungen an den Augen, im Mund und am Anus. Danach bilden sich Beulen an den Ohren, im Mund und auf dem Rücken: die Myxome. Anschließend entwickelt das Kaninchen eine Lungenentzündung und wird letztendlich fast immer sterben. Bei der durch direkten Kontakt übertragenen Form sind kaum Hautschwellungen zu sehen; Es treten jedoch rote, geschwollene Augen auf und vor allem Atemprobleme. Wie beim VHS-Virus gibt es keine Behandlung gegen Myxomatose.

Verbreitung Die Verbreitungsweise sowohl des VHS-Virus als auch des VHS2-Virus und von Myxomatose ist nahezu gleich. Diese Viren verbreiten sich durch direkten und indirekten Kontakt zwischen Kaninchen. Bei der Verbreitung durch indirekten Kontakt denken Sie an Kontakt mit Urin, Kot, Speichel, Wasser, Kleidung und Händen, die mit infizierten Tieren in Kontakt gekommen sind. Auch das Futter kann eine Infektionsquelle sein. Frisst das Kaninchen frisch gepflückte Pflanzen? Achten Sie dann darauf, dass Sie sie an Orten pflücken, die von wilden Kaninchen nicht erreicht werden können. Insekten wie Mücken und Flöhe können das Virus auch von Kaninchen zu Kaninchen übertragen.

Maßnahmen

Da die Überlebenschancen eines Kaninchens mit dem VHS- oder Myxomatosevirus sehr gering sind, ist die Vermeidung einer Infektion mit diesen Viren von großer Bedeutung. Durch Umsetzung der folgenden drei Maßnahmen wird das Risiko einer Infektion minimiert:

1. Impfung

Die Impfung ist die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung von VHS 1+2/Myxomatose. Die Impfung bietet einen guten Schutz und gewährleistet einen Schutz von einem Jahr. Seit 2012 gibt es einen neuen Impfstoff, der mit einer Impfung sowohl vor VHS Typ 1 als auch vor Myxomatose schützt. Darüber hinaus steht auch ein Impfstoff für VHS Typ 2 zur Verfügung. Für weitere Informationen zur Impfung Ihres Kaninchens wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.

2. Vermeidung von Kontakt mit VHS/Myxomatose-Risikobereichen

Vermeiden Sie den Kontakt mit wilden Kaninchen. Stellen Sie sicher, dass keine wilden Kaninchen in den Auslauf gelangen können. Auch durch indirekten Kontakt kann es zu einer Infektion kommen. Denken Sie dabei an das Füttern von frisch gepflücktem Gras, auf dem möglicherweise infizierte wilde Kaninchen gelaufen sind. Es ist auch wichtig, das Kaninchen nicht mit Schuhen in Kontakt kommen zu lassen, die über ein mögliches infiziertes Gelände gelaufen sind.

3. Hygiene

Reinigen Sie die Umgebung Ihres Kaninchens gründlich. Spülen Sie alle Oberflächen/Materialien gründlich mit Wasser ab. Fügen Sie außerdem ein Reinigungsmittel hinzu. Clearzym® ist ein enzymatisches Reinigungsmittel, das organische Verschmutzungen wie Fette und Proteine in winzige Partikel schneidet, wodurch die Verschmutzung leicht abgespült werden kann. Darüber hinaus hat es den zusätzlichen Vorteil, dass es im Gegensatz zu anderen enzymatischen Reinigungsmitteln in kaltem Wasser sehr effektiv ist.

Neben einer gründlichen Reinigung ist die Desinfektion von großer Bedeutung. Die Desinfektion des Kaninchenstalls mit Virkon™S bietet einen zusätzlichen Schutz gegen das VHS- und Myxomatosevirus. Virkon™S zeichnet sich gegenüber anderen Desinfektionsmitteln dadurch aus, dass es sehr effektiv gegen Viren ist. Bei einer Konzentration von 1% hat sich Virkon™S als wirksam gegen den Virusstamm Caliciviridae erwiesen, zu dem sowohl VHS Typ 1 als auch VHS Typ 2 gehören. Virkon™S ist auch gegen Poxviridae wirksam, zu denen Myxomatose gehört.

Das Fernhalten potenzieller Infektionsquellen in Kombination mit Impfung sowie gründlicher Reinigung und Desinfektion reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem VHS- oder Myxomatosevirus erheblich. Für weitere Informationen zur Wirkung und Anwendung von Clearzym und Virkon™S nehmen Sie Kontakt auf.